Schindler - ambivalente Figur
Oskar Schindler, Lebemann und Industrieller, war zunächst ein deutschnationaler Spion für die Nazis in Mähren, der nach dem deutschen Überfall auf Polen die Fabrik in Krakau übernahm. Nachdem ihm jüdische ZwangsarbeiterInnen zugeteilt worden waren, begann er nach und nach, diese vor weiterer Verfolgung und Gewalt zu schützen, indem er seine Fabrik als kriegswichtige Produktion einstufen ließ.
Später konnte er durch seine guten Beziehungen mit der SS verhandeln, ein eigenes Außenlager für seine ArbeiterInnen zu unterhalten, in dem bessere Bedingungen herrschten und das der direkten Kontrolle der SS bis auf Inspektionen entzogen war. Gemeinsam mit seiner Frau Emilie rettete er so etwa 1.200 Jüdinnen und Juden das Leben. Die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel befand sich zu seinen Lebzeiten im Zwiespalt, ob Schindler mit dem Status des Gerechten unter den Völkern geehrt werden sollte, und erst 1993 wurde ihm dieser posthum verliehen.