Entstehung der Salzlagerstätte
Das Salz bei Wieliczka ist älter als die Menschheit. Bereits im Miozän vor 13,6 Millionen Jahren kollidierten im Bereich des heutigen östlichen Mitteleuropas die Platten der Erdkruste und schufen neue Gebirge, darunter die Karpaten. In der Senke vor den Karpaten bildete sich ein Becken voller Meerwasser, wodurch sich infolgedessen verschiedenes Gestein ablagerte. Über etwa 20.000 Jahre bildeten sich unter diesen Umständen Steinsalzschichten in einer Tiefe von 30 bis 330 Metern unter der Erde. Das in Wieliczka und Bochnia abgebaute Salz galt als sehr rein und wurde als Adlersalz in Fässern mit dem polnischen Adler transportiert.Geschichte des Salzabbaus
Im Jahr 1368 erließ König Kasimir der Große das „Statut für die Krakauer Salzsiederei“, in der die Rechte der Bergleute niedergeschrieben und Salzproduktion und -handel geregelt waren. Im 15. Jahrhundert arbeiteten bereits etwa 350 Menschen in der Salzmine Wieliczka und produzierten bis zu 8.000 Tonnen Salz im Jahr. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebten die Königlichen Salinen von Wieliczka und Bochnia ihre Blüte als größtes Bergbauunternehmen Polens. Ab 1772 stand die Region unter österreichischer Herrschaft und die Salzmine war von großer Bedeutung für die Wirtschaft des Kaisertums. Schon von 1774 gibt es Aufzeichnungen über Gäste, die die Salzmine besichtigt haben, nicht nur der Bergbau, auch der Tourismus hat hier also Tradition: Die noch heute bestehende Touristenroute geht auf das 19. Jahrhundert zurück.
1964 wurde das Salzbergwerk Wieliczka nach fast 700 Jahren Betrieb geschlossen, nachdem die zunehmende Konkurrenz durch Meersalz und steigende Kosten den Abbau von Steinsalz unwirtschaftlich gemacht hatten.